Archiv für den Monat: Dezember 2013

Verteilung Lebensmittel weltweit und wer ist schuld daran, dass Menschen hungern?

Vorsatz für 2014: weiterhin bewusst einkaufen und noch mehr darauf achten, wo die Ware herkommt und ob wir das wirklich alles essen können/wollen. Allerdings: alleine das wird Hunger auf der Welt nicht verhindern können.
Obwohl ich also etlichen Dingen in dem SZ Artikel schon zustimme und ihn für lesenswert halte, vermisse ich hier neben den Lösungsvorschlägen doch auch die Benennung einiger weiterer Ursachen.
Ganz oben Bevölkerungswachstum, das genau in den armen Ländern stattfindet. Um beim Beispiel Kenia zu bleiben: vielleicht hätte die SZ-Autorin mal erwähnen sollen, dass Anfang der Achtziger dort ca. 20 Millionen Menschen lebten, 1999 waren es dann schon 30 Millionen und jetzt finden sich für 2012 Schätzungen von 43 Millionen. Und dies obwohl (oder weil?) Kenia eine unglaublich hohe Kindersterblichkeit hat (ich meine mich zu erinnern, dass 130 von 1000 geborenen Kindern nicht ihren 5. Geburtstag erleben). Ich vermute, es würde uns in Deutschland auch wirtschaftlich ganz anders gehen, wenn sich unsere Bevölkerungszahl seit 1980 verdoppelt hätte und die Familien auf dem Land zusehen müssten wie sie ihre immer mehr Kinder mit der Ernte vom gleichen Landstückchen satt kriegen sollen – ohne wirksame Verhütungsmittel zur Verfügung zu haben. Denn viele Frauen und Paare würden gern ihre Kinderzahl selbst bestimmen, sie haben aber gerade in Afrika oftmals nicht die Möglichkeit. Sehr schade finde ich es, was da in den letzten Jahrzehnten verschlafen wurde, denn letzten Endes waren all diese Probleme schon in den achtziger Jahren zu meiner Schulzeit bekannt und absehbar. Wie würde es wohl heute auf der Erde den Menschen (und der Umwelt?) gehen, wenn die Erdbevölkerung bei damals 4 Milliarden Menschen konstant geblieben wäre und wir jetzt nicht mit mehr als 7 Milliarden rumtummeln würden?
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verteilung-von-nahrungsmitteln-notstand-im-globalen-supermarkt-1.1852376
Sehenswerter TED talk von Melinda Gates zum Thema Geburtenkontrolle:

Stricken

Oder lieber Kuscheldecke fertig stricken? (und ja, Strickkurse gibt bei mir auch jemand ab Januar sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. In den Schulen lernen Kinder nicht mehr Stricken, offenbar können Jungs und Mädchen zwar SMS superschnell schicken, aber sind heutzutage motorisch nicht mehr in der Lage, mit zwei Stricknadeln umzugehen … oder trauen sich nur die Lehrer nicht mehr, eine Klasse mit ca. 50 einzelnen Stricknadeln sicher durch die 45 min Schulstunden zu bringen?)

Strickdecke

Teure Verpackung, wenig Inhalt – unnötig für Käufer und Umwelt!

Apropos Verpackung und Müll: mein neues „Produkt für Menschen, die nicht rechnen können“: Müsli verpackt in einem Becher mit Sichtfenster, die Verpackung kann man dann nach dem Verzehr von den darin enthaltenen 85g (!) Müsli ganz praktisch im Müll entsorgen (Eure Kinder und Enkel werden Euch’s noch danken). Zur Strafe kostet der Müslibecher dann wenigstens schlappe 1,90 EUR. Was ich mich hier nur frage: im Supermarkt hier sehe ich Milch nur in 1 Liter Packungen. Gibt es Leute…, die wirklich 85 Gramm Müsli mit 1000 ml Milch wegschlabbern? Und essen die das dann aus dem Becher (ein Löffel ist bisher – glücklicherweise! – nicht dabei). Hm, komisch. Ich hätte noch am ehesten gedacht, dass Müsli nun wirklich etwas ist, das man ganz problemlos im Büro oder zuhause einfach in einer Packung aufbewahren kann. Bei Milch hätte ich es sogar verstanden, wenn da mal jemand auf die Idee gekommen wäre, die auch in den kleinen 0,25 l Packungen anzubieten (die es früher in der Schule gab). Also jetzt eine kleine Rechenaufgabe: Wenn 85 g Müsli 1,90 EUR kosten, was kostet dann ein Kilo Müsli? (na, nicht im Bild spicken!) Und um wieviel teurer als ein normales Biomüsli in der 500 g Packung ist es dann? (gehen wir mal davon aus, dass 1 kg Biomüsli zwischen 5 und 8 EUR erhältlich sind). PS: Abgesehen vom Müll mit diesen Bechern finde ich es auch absolut wahnsinnig, wieviel Umverpackung auch noch verschwendet wird, damit all diese Becherlein mit soviel Luft drin überhaupt sicher in den Supermarkt gelangen – genau, eine Aufgabe zur Berechnung des Rauminhaltes kommt dann auch noch MuesliFuerDoofe_PNass2013_small

80 Milliarden für Forschung? – wirklich nur Forschung?

Klingt ja gut, aber …. man sollte sich mal genauer anschauen, was mit den 80 Milliarden gemacht wird! Wieviel davon geht denn für Pensionen rauf, die aus den Etats auch bezahlt werden? Wieviel davon wird vom Staat für Projekte ausgegeben, die dann so weit subventioniert werden, dass kleine Unternehmen gar keine Chance dagegen haben? Wieviel wird hin- und hergeschoben, damit hier und dort Stellen unter Umgehung von Richtlinien geschaffen werden? Wieviel versickert in unsinnigen Renovierungsaktionen (früher gern mal vor Jahresende umgesetzt, damit man das Geld noch los wird)? Wieviel wird dabei für unsinnig teures Equipment ausgegeben, weil Kontrollmechanismen fehlen oder nicht richtig umgesetzt werden? Oder weil eben doch jeder sein eigenes Brot backen will (wozu ein funktionierendes Programm kaufen, wenn man es doch auch genausogut in jahrelanger Arbeit mit zig Leuten selbst programmieren kann). Das wäre doch mal eine interessante Aufgabe für Journalisten, dort zu recherchieren.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutsche-forschungsausgaben-steigen-auf-rekordniveau-a-937571.html